Sponk - Natur vs. Urban 800 m² Graffiti, Gelsenkirchen 2024

Sponk – Natur vs. Urban, 800 m² Graffiti, Gelsenkirchen 2024

02/01/2025

Der Graffiti-Künstler Sponk, der mit bürgerlichem Namen Dan Geffert heißt, realisiert in Gelsenkirchen ein monumentales Kunstwerk Namens „Natur vs. Urban“: eine 800 m² große Wandmalerei in der Unterführung an der Bismarckstraße, unweit der ZOOM Erlebniswelt. Es ist das größte Graffiti eines einzelnen Künstlers in Nordrhein-Westfalen.

Die Umsetzung erfolgt in drei Etappen, die jeweils etwa zwei Monate in Anspruch nehmen. Schon der Entwurf erforderte mehrere Wochen intensiver Planung. Sponk verwendet seinen charakteristischen kristallinen 3D-Graffiti-Stil, um die Themen Afrika, Polarkreis und Asien darzustellen.

Etappe 1: Afrika

Der afrikanische Abschnitt zeigt einen Löwenvater mit seinem Sohn, die stolz ihre Beute auf einem Felsen präsentieren. Im Vordergrund sind Giraffen, ein Elefant und Erdmännchen zu sehen, eingebettet in eine zentrale afrikanische Landschaft mit Bäumen, Büschen und einem fernen Gebirgspanorama. Ein markanter Baum mit einem bunten Wildvogel symbolisiert die unberührte Natur, während eine Hauskatze, die sich an den Vogel heranschleicht, die Bedrohung durch den Menschen darstellt.

Am Übergang zur Zivilisation sind zunächst kleine Holzhäuser mit Lagerfeuern, dann Blechhütten und schließlich industrielle Strukturen zu sehen, die sich von der Natur abkapseln. Eine riesige Müllhalde im Vordergrund zeigt einen ramponierten blauen Teddybären mit einem Herz in der Hand, aus dem eine Ratte die Watte zupft – eine Metapher für die Beziehung zwischen dem FC Schalke 04 und seiner treuen Fanbase in Gelsenkirchen. Weitere Details wie ein Thonet-Stuhl, ein Ehering in einem Lieferkarton und eine riesige Taube vor einem roten Förderturm bereichern die Szenerie.

Etappe 2: Polarkreis

Die Polarwelt besticht durch eine Eislandschaft bei Sonnenuntergang. Am Tunnelanfang springt ein imposanter Orca aus dem Wasser und erschreckt dabei zwei Pinguine. Das energetische Sonnenlicht spiegelt sich im Wasser wider, das in leuchtenden Farben erstrahlt. Im Hintergrund erstreckt sich ein verschneiter Nadelwald in harmonischen Pastelltönen, durchdrungen vom warmen Sonnenlicht. In der Ferne erhebt sich eine beeindruckende Berglandschaft, deren Spitzen gerade die Sonne verschluckt.

Auf einer treibenden Eisscholle steht ein Eisbär mit seinem Jungen. Ein majestätischer Weißkopfseeadler breitet seine Flügel aus und schützt die unberührte Natur. Dominant in dieser Szene ist ein einschüchterndes Schloss – ein Betonkonstrukt, aus dessen Türmen grüner Qualm aufsteigt. Ein leuchtender, einladender Weg, gesäumt von vierblättrigen Kleeblättern, führt zu diesem Schloss. Bei genauerer Betrachtung entpuppt sich das Schloss als Gefängnis mit Überwachungskameras und einem dämonischen Obelisken. Ein mutiger, übergewichtiger Waschbär, geformt durch Konsum, ist jedoch entkommen und hat das Schloss von außen mit den Worten “Keep away” und “No sanctuary” markiert, um andere vor der Falle zu warnen.

Resonanz und Bedeutung

Das Kunstwerk begeistert Menschen jeden Alters und jeder Herkunft. Während der Entstehung erhielt Sponk überwältigende Feedbacks. Eine Passantin sagte: “Das ist zu schön für Gelsenkirchen-Bismarck”. Sponk antwortete: “Das ist genau das, was unsere Heimat braucht, um das Glück der Gesellschaft zu steigern.” Das Bild wird von der Gemeinde akzeptiert und ist bis heute unversehrt geblieben.

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